SEO-Budget intern verargumentieren...
Ein leidiges Thema für Dich, weil es ein alter Schuh ist?
Oder doch noch ein wiederkehrender Pain Point für Dich?
So oder so ist es bei zu vielen immer noch schwer zu erkämpfen.
Und selbst, wenn es für Dich nicht ganz so viele Steine auf dem Weg zum Budget gibt, musst Du dein Vorhaben trotzdem darlegen können, um Brief und Siegel darauf zu bekommen.
Dabei solltest Du daran gewöhnt sein, Dir folgende Fragen zu stellen und zu beantworten:
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Was möchtest Du umsetzen und wie?
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Welche Auswirkungen erwartest Du zu welcher Wahrscheinlichkeit?
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Welchen monetären Gegenwert kannst du den zu erwartenden Auswirkungen zusprechen?
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Welche Kosten fallen definitiv an?
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Welche Kosten könnten anfallen?
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Welche Risiken gibt es und könnten Einfluss auf Kosten und/oder Ertrag nehmen?
Sören Bendig hat in seinem Vortrag "SEO-Business-Case Berechnung für mehr Budget und bessere Prioritäten" auf der Campixx letzte Woche über SEO Business Cases gesprochen und aufgezeigt, wie Du Dein gewünschtes SEO-Budget verargumentieren kannst. Mit seinen Tipps kannst Du Dein eigenes Vorgehen auf den Prüfstand stellen.
Ein für jeden lesbares Dashboard
Wenn Du verschiedene Faktoren in Deine Berechnung einbeziehst, wirst Du Dich auch mit mehreren Tabellenblättern rumschlagen müssen. Damit andere das nicht mehr tun müssen, solltest Du ein Dashboard in Deinem ersten Tabellenblatt für jeden zur Verfügung stellen. Dieses sollte den Businessplan leicht erkenntlich darstellen.
Vergiss daher auch nicht, einfache Erklärungen einzufügen, damit Nicht-SEOs ebenfalls nachvollziehen können, was Dein Vorhaben ist. Gleichzeitig sollte jede*r in dem Dashboard Ansichten ändern und filtern können.
Möglichst weitgedachte Näherungsschätzungen
Grundsätzlich heißt es: fang erstmal irgendwie an und optimiere Deine Berechnung dann Stück für Stück, bevor Du zu kompliziert anfängst oder gar nicht erst startest. Hinterfrage Deine Berechnung immer wieder und ergänze so viele Faktoren wie möglich, um so zu einer möglichst zuverlässigen Aussage zu gelangen.
Ich würde Dir an dieser Stelle raten, gemeinsam mit anderen die Köpfe zusammenzustecken und in einem Brainstorming möglichst viele Einflussfaktoren für Deinen Plan zu identifizieren und zu überlegen, wie Du sie dann am besten näherungsweise in der Berechnung berücksichtigst.
Informationen beschaffen
Manche Informationen sind Dir vielleicht nicht bekannt. Andere Abteilungen werden Dir aber dabei helfen können, einzuschätzen, was denn zum Beispiel ein Klick auf welchen Seitentyp wert ist. Sören rät Dir, auch auf Referenzdaten aus der SEA zum Vergleichen zu schauen.
Risiken einbeziehen
Wir alle wissen, wie schnell sich Dinge seitens Google verändern können. Daher solltest Du Dir immer bewusst sein, dass es verschiedene Updates oder andere äußere Einflussfaktoren während der Umsetzung Deines Cases geben kann, die Deinen Business Case nach oben oder nach unten korrigieren können.
Du solltest in Deinem Dashboard daher immer einen Worst und Best Case mit Eintrittswahrscheinlichkeiten darstellen und das jeweils für einen negativen, positiven aber auch neutralen Verlauf von außen.
Mehrere Baustellen gemeinsam lösen
Wie Du weißt, gibt es in der SEO meist mehrere Hebel, die es zu priorisieren gilt. Sollte es also bedeuten, Aufwände einsparen zu können, indem Du 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen kannst, solltest Du dies in Deinen SEO Businessplan mitdenken und ins Dashboard unbedingt mit aufnehmen. Dadurch kannst Du die Chance einer Kostensenkung je Umsetzungsvariante einschätzen und anderen verdeutlichen.
Barrierefreiheit nicht vergessen
Zum Schluss hat Sören auf die Optimierung von Barrierefreiheit hingewiesen und dass ca. 12% der Menschen in Europa auf barrierefreie Websites angewiesen seien. Wenn Du diese 12% mit einer barrierefreien Website zusätzlich abholen würdest (falls Du es noch nicht tust) und Ihnen den Kauf Deiner Produkte ermöglichst, könnte das auch 12% mehr Umsatz für Dich und Dein Unternehmen bedeuten...
PS: Falls Du Dich mehr mit den künftigen Änderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes auseinandersetzen und erfahren möchtest, was das für Dich und Deine Website bedeutet, solltest Du Dir unbedingt den aktuellen Artikel von Sandra zu den Grundprinzipien der Barrierefreiheit durchlesen.
Snap, back to Reality
Nicht nur die Karaoke-Auftritte beim Abendprogramm der Campixx waren beeindruckend, sondern auch die Art und Weise, wie Sören die Erstellung von wirklich guten SEO Business Cases Ausdruck verliehen hat. Hoffentlich hat das auch in Dir einen frischen Motivationsschub ausgelöst, den nächsten Business Case noch ein Stückchen besser für die SEO-Budgetfreigabe aufzubereiten.
Übrigens: Es ist vollkommen in Ordnung, wenn sich durch eine Deiner Berechnung auch mal herausstellt, dass die Umsetzung nicht rentabel wäre. Umso besser: Du kannst Overhead vermeiden und Vertrauen intern gewinnen.