Als Trainee bei Wingmen habe ich nun erfolgreich meinen ersten Monat hinter mich gebracht. Dabei habe ich viel über SEO gelernt.
Zur Feier meines ersten Monats Jubiläums möchte ich Dich gerne auf meine Trainee-Reise mitnehmen und ein paar der von mir gelernten Basics mit Dir teilen. Denn Basics sind niemals verkehrt.
Heute soll es um Ankertexte gehen.
Ankertexte geben Google Aufschluss darüber, worum es sich bei der Zielseite eines Links handelt. Das macht sie zu einem wichtigen Ranking-Element in der Welt des SEO. Wie wichtig sie sind, kann man ganz einfach anhand eines kleinen Beispiels erkennen.
Gib gerne einmal das Wörtchen “hier” in die Google Suche ein und schau Dir die SERPS an. Während die ersten Ergebnisse noch thematisch passende Begriffserklärungen und Wörterbuch-Einträge sind, stolperst Du schon bald über ein paar Ergebnisse, die nicht so wirklich ins Bild passen.
Das fängt auf dem Ende der ersten SERP mit Ergebnissen vom Personalausweisportal und Rundfunkbeitrag an. Auf der zweiten Seite setzt sich das fort:

Diese Seiten ranken nicht für das Keyword hier, weil sie darauf optimiert haben, sondern weil sie so viele links mit dem Keyword “hier” als Ankertext erhalten. Ähnliche Beispiele kannst Du auch zu diversen anderen generischen Ankertexten finden.
Auch John Müller bestätigt die Bedeutung von Ankertexten bei internen Links in einem Tweet aus 2017:

Ankertexte sind also ein klares Ranking-Signal. Die spannende Frage: Wie kannst Du Ankertexte am effektivsten nutzen?
Dafür habe ich hier einmal ein paar Best Practices für Dich zusammengefasst.
- Stelle sicher, dass Deine links natürlich sind. Du solltest nicht versuchen, Deinen Text krampfhaft mit links voll zu stopfen, nur weil sich viele Ankertexte anbieten.
- Halte Deinen Ankertext kurz und präzise. Während es viele Versionen von Anktertexten gibt (mit Markennamen oder als exaktes Keyword zum Beispiel) ist es generell empfehlenswert, Deinen Ankertext verständlich für den Nutzer zu halten. Vor allem solltest Du Keyword Stuffing vermeiden.
- Sei beschreibend. Vermeide Phrasen wie “hier” oder “mehr wissen”. Sonst verpasst Du die Chance Google aussagekräftige Signale über den Inhalt Deiner Zielseite zu geben.
- Stell sicher, dass Leser Deinen Link sehen können. Den Link mit CSS umformatieren, damit er sich natürlicher in den Text eingliedert, ist keine gute Idee. Während der Googlebot ihn zwar trotzdem erkennen wird, wirst Du nur Deine Leser verwirren.
- Vermeide den selben Ankertext für verschiedene Linkziele zu verwenden (auch wenn Du auf andere Seiten verlinkst).
- Auch der Content um den Link herum ist wichtig. Dieser gibt Google auch Aufschluss über den Inhalt und den Kontext der verlinkten Seite.
Diese Best Practices gehören eher zu den Basics der Ankertextoptimierung. Weniger bekannt und lohnenswert: Variation bei den Ankertexten in der internen Verlinkung.
Cyrus Shepard hat eine Case Study zu internen links gemacht. Eine der Erkenntnisse war eine starke Korrelation von Ankertextvariationen und Google Search Clicks.

Das heißt jedoch nicht, dass Du ausnahmslos jeden Deiner Ankertexte unbedingt individuell setzen sollst. Wie von Cyrus Shepard selbst geschrieben, wird die Datenmenge ab einer gewissen Anzahl Ankertextvariationen sehr dünn. Nur sehr wenige URLs erhalten schließlich interne Verlinkungen mit mehr als 20 verschiedenen Ankertext Variationen.
Aber man kann dennoch einen klaren Trend in der Korrelation zwischen Ankertext Variation und Google Search Klicks erkennen. Aus meiner Sicht macht es auch Sinn für Google Seiten mit mehreren individuellen Ankertexten im Ranking zu bevorzugen. Schließlich ist die Verlinkung einer Seite über eine handvoll thematisch passender Blogseiten aussagekräftiger über die Relevanz der Seite, als die Verlinkung in jeder einzelnen Seite über das Navigationsmenü im Header.
Unter dem Gesichtspunkt, dass Du Deine Ankertexte natürlich setzt, werden so ganz automatisch verschiedene Ankertexte als Verweis auf Deine verlinkten URLs entstehen.