Wir lieben interne Verlinkung. Sie wird oft unterschätzt – und das, obwohl sie einen massiven Einfluss auf das Crawling, die Indexierung und die Rankings Deiner Website haben kann. Johan hat mehrere Vorträge zu dem Thema gehalten und Dir ein Tool zur Verfügung gestellt, mit dem Du die interne Verlinkung Deiner Website analysieren kannst. Wenn Du dazu Fragen hast, melde Dich gerne.
Was mit der internen Verlinkung verknüpft ist, ist die Klicktiefe Deiner URLs. Hin und wieder lese ich Aussagen wie diese:
"Ja, die URLs haben eine zu hohe Klicktiefe, bei dem Verzeichnis /folder1/folder2/ folder3/folder4/folder5/folder6 braucht es ja einige Klicks, bis ich am Ziel angekommen bin."
Nur, weil die URL viele Verzeichnisse hat, heißt das nicht unbedingt, dass die URL nur so erreichbar ist! Mit dem Screaming Frog kannst Du die interne Verlinkung und Klicktiefe Deiner Website untersuchen und auswerten. Wichtige Seiten sollten nicht mehr als 3-5 Klicks von der Startseite entfernt sein. Das ist auch ein First Principle, worüber ich kürzlich geschrieben habe.
Das sieht dann im Screaming Frog beispielsweise so aus:
In diesem Beispiel würde ich mir genau anschauen, welche Seiten mehr als 5 Klicks von der Startseite entfernt sind und auch bei den Plätzen 4-5 lohnt sich ein Blick, wenn das für die organische Suche wichtige Inhalte sind.
Was bei kleinen und simplen Websites relativ einfach und trivial erscheint, wird bei großen Websites zu einer großen Herausforderung. Damit das gedanklich gelingt, hat Johan vor einiger Zeit drei Annahmen definiert, wie Du die Basis Deiner internen Verlinkung optimieren kannst).
Ein interessantes Beispiel
Die Navigation und der Footer sind ein Bonus, nicht die Basis der internen Verlinkung. Aber dieses Beispiel möchte ich Dir trotzdem gerne zeigen.
Die New York Times schafft es, dass jeder Artikel, auch aus dem Jahr 1851, in maximal 5 Klicks erreichbar ist. Und das bei einer Domain mit vielen Millionen URLs, also einer (sehr) großen Website.
Wie geht das?
Wenn Du auf der Website der New York Times nach ganz unten scrollst (am Ende der letzten Reihe, zwischen "Terms of Sale" und "Help"), findest Du im Footer eine URL die mit "Site Map" verlinkt wird (Klick #1).

Hier siehst Du dann jedes Jahr, seitdem die New York Times veröffentlicht. Beginnend im Jahr 1851. Außerdem kannst Du Dir alle Beiträge vom heutigen Tag, Gestern, dieser Woche und letzter Woche anzeigen lassen. Zu diesen gelangst Du dann schneller, als zu den anderen Beiträgen aus den vergangenen Jahren und Monaten.
Logisch, denn als Publisher möchte ich, dass meine Inhalte so schnell wie möglich gesehen und indexiert werden, da diese häufig für News und Discover eine geringere Halbwertszeit haben.
Wir wollen ins Jahr 1851 springen, auch wenn es damals noch kein Internet, Google oder ähnliches gab (Klick #2).
Die New York Times veröffentlicht seit September 1851, daher schauen wir uns an, welche Veröffentlichungen es in diesem Monat gab. (Klick #3)
Am 18.09.1851 wurde das erste Mal veröffentlicht. Da bin ich neugierig (Klick #4).
Und nun sehe ich alle Artikel, die die New York Times am 18. September 1851 veröffentlicht hat auf einen Blick (Klick #5, wenn ich einen Artikel aufrufe).
Was Du daraus lernen kannst
Das ist kein Aufruf, dass jetzt jede Website im Footer eine Sitemap-URL verlinkt, auf der alle Links zu allen Seiten auftauchen. Was kritisch hinterfragt werden muss: Braucht man Inhalte, die mehr als 170 Jahre alt sind? In den meisten Fällen nicht. Vor allem dann nicht, wenn man keine historisch lang gewachsene Zeitung ist.
Grundsätzlich gilt: Halte Deine Inhalte aktuell und prüfe regelmäßig, welche Inhalte Dir und Deinen Nutzer:innen helfen.
Was Dir das Beispiel der New York Times eigentlich zeigen soll, ist, dass es manchmal nur die richtigen Gedanken sein müssen, um eine Lösung für ein im ersten Moment groß wirkendes Problem zu entwickeln.
Zur Optimierung der internen Verlinkung gehört aber mehr dazu. Falls Du gerne mal schauen möchtest, wie Deine interne Verlinkung optimiert werden kann, melde Dich gerne bei uns!