Vor ein paar Tagen hat Rand Fishkin (Gründer von SparkToro und Co-Gründer von Moz) eine faszinierende Zero-Click Search Study veröffentlicht. Die Ergebnisse waren, für mich zumindest, überraschend.

„Zero-Click Searches" sind hierbei Suchanfragen, bei denen Nutzer mit keinem der Ergebnisse interagieren. Dies kann entweder daran liegen, dass sie bereits ihre Antwort von Google präsentiert kriegen, eine weitere Suche tätigen, oder einfach zu frustriert sind, um weiter zu suchen.
Dementsprechend führen gerade mal 40,3% der Suchanfragen zu Klicks auf der Suchergebnis-Seite und fast ein Viertel dieser Klicks landen sogar direkt bei von Google betriebenen Diensten wie Youtube, Images, News und anderen. Von 1000 Google-Suchanfragen führen lediglich 374 Klicks zu nicht von Google betriebenen Seiten.
Das klingt erstmal nach einer Hausnummer. Nur etwa 30% aller Klicks schaffen es auch wirklich aus dem Google Eco-System heraus auf Deine Seite? Ist das nicht etwas wenig?
Auf den ersten Blick ja. Aber setzt man sich etwas genauer mit den Daten auseinander, relativiert sich diese Zahl recht schnell. Von den knapp 60% der Zero-Click-Searcher sind ein Drittel schließlich Nutzer, welche erneut suchen und bei ihrer neuen Suche ebenfalls wieder Klick-Potenzial mitbringen.
Außerdem haben viele Nutzer, welche Suchanfragen ausführen, es gar nicht auf einen Klick abgesehen. Wie viele Menschen suchen schließlich einfach nach dem Wetter oder einem gewissen Aktienkurs?
Was heißt das nun also für Dich?
Wie an den obigen Punkten erwähnt, sind viele Daten der Studie etwas mit Vorsicht zu genießen. Während Google zwar viele Nutzer in seinem eigenen Eco-System hält, ist das nicht direkt ein Grund zur Sorge. Viele dieser Nutzer waren sowieso nie in Deiner Target Audience und haben nie die Absicht gehabt, auf Deinen Content zu klicken.
Solltest Du dennoch besorgt sein, dass Google Dir Deinen Traffic stiehlt, habe ich folgendes Zitat von Search Engine Land für Dich:
"While we don't know exactly how many Google searches are conducted per day, multiple sites estimate this number to be 8.5 billion.
That would mean more than 3 billion clicks per day go to the open web in the U.S.
That's still 3 billion more clicks than any other search engine or answer engine gets in a single day."
Die immense Menge an Traffic bedeutet, dass trotz eines hohen Anteils an Zero-Click-Searches immer noch eine beachtliche Anzahl von Nutzern auf Suchergebnisse klickt. Vielleicht denkst Du jetzt: "Natürlich gibt es noch viele Nutzer, die auf Suchanzeigen klicken. Aber warum sollte ich mein organisches Ranking optimieren, wenn Google Ads diese Klicks ohnehin abfängt?" Dann liefert die Studie auch hierzu eine überraschende Erkenntnis.
Paid Search nur 1,4%... wait what?
Als jemand, der selbst über mehrere Jahre Kontakt mit der Advertising Platform von Google hatte und erst kürzlich in die Welt der organischen Suche gewechselt ist, war diese Statistik besonders überraschend. Google Ads, dieser riesige Werbeapparat und bedeutende Einnahmequelle für Google, macht weniger als 2% aller Klicks aus?
Naja, eigentlich ist das gar nicht so verwunderlich. Die Statistik beinhaltet schließlich jegliche Suchen, nicht nur jene, in denen auch paid ads vorhanden sind. Google selbst hat gesagt, dass paid ads gerade mal in etwa 20% aller Suchanfragen auftauchen. Rechnen wir das ein, ergibt sich eine realistische Klickrate.
Zusätzlich dazu ist einfach nicht jede Suche auch für Google Ads geeignet. Überlege doch einmal, wie viele Deiner Suchanfragen tatsächlich das Potenzial für platzierte Werbung haben. Meine letzten Suchen "Elon Musk Alter", "Frankreich Portugal Spiel" und "Griechenland auf griechisch" jedenfalls nicht. Auch hier gilt, Zero-Click-Searcher gehören nicht zur Zielgruppe.
Auch wenn wir diese Faktoren mit einbeziehen, ist das Verhältnis zwischen organischen Klicks und bezahlten Klicks immer noch ein Unterschied von Tag und Nacht. So sehr mir Google Ads über die Jahre auch ans Herz gewachsen ist, sehe ich das als kleinen Augenöffner über das Potential von SEO. Vielleicht geht es ja auch Dir so und es regt dich dazu an, Dir mal Gedanken über die Verteilung Deines Marketingbudgets zu machen. ;)