Schon seit Chrome 84 gibt es die Möglichkeit ressourcenintensive Ads zu blocken. Die Grenzwerte dafür sind noch recht großzügig und treffen vermutlich hauptsächlich Videos.
An ad will be subject to unload if it has not received a user gesture and:
- Used the main thread for more than 60 seconds total
- Used the main thread for more than 15 seconds in any 30 second window (50% utilization over 30 seconds)
- Used more than 4 megabytes of network bandwidth to load resources
Wie gesagt sind die Grenzwerte recht lax. Wir empfehlen aber jedem, der über Ads Geld verdient, die eigenen Ads kritisch zu betrachten.
Klar: Ads zu reduzieren oder einzuschränken macht pro Seitenaufruf weniger Geld. Aber: Nutzer (und Google) mit schwerfälligen Seiten voller Ad-Spam abzuschrecken, sorgt auch nicht für mehr Seitenaufrufe. Selbst wenn ein Nutzer für Dich nur eine Kuh zum Melken ist wird, ist da die Grenze erreicht.
Andersherum kann guter Content, der auch mobil flüssig funktioniert, auf Dauer mehr Nutzer anlocken und diese länger auf der Seite halten - und so wieder mehr Ad Impressions erzeugen. Auch für Performance-Marketing gilt, dass sich Milch von glücklichen Kühen sich besser verkauft.
Warum komme ich da jetzt drauf: Nun ist mir das zum Ersten mal in freier Wildbahn begegnet. Und das nicht irgendwo in den Untiefen eine Backlink-Recherche, sondern auf der Desktop-Startseite einer der größten Tageszeitungen. Und dort nicht irgendwo, sondern auf einer Doubleclick Ad.
Das zeigt noch einmal, was durch die Blume auch in den JS Office hours von Martin Splitt zu hören war: Auch wenn Google Search und Google Chrome das Thema Core Web Vitals seit über einem Jahr durchs Dorf treiben, hat man bei Google Ads noch andere Prioritäten.
Das Chrome Team hat offenbar ebenfalls das Rückgrat (oder genug Verstand), Google Ads keine Sonderbehandlung zukommen zu lassen. Von Außen betrachtet ein klassischer Konzern-Grabenkampf.
Für Dich heißt das, dass Google Ads Deine Performance genauso beeinflussen, wie andere Ads. Es gilt kein “aber das ist doch auch Google”. Wenn Ads Deine Seite ausbremsen, ist es für Deine Nutzer, Chrome und SEO (und vermutlich auch SEA) egal, wer sie ausspielt.
PS: Performance Marketing muss sich jetzt auch um die Performance kümmern!