In meinem kleinen Artikel möchte ich Dich heute einmal in meine Gedanken mitnehmen auf eine lustige Reise durch die Welt der Subdomains.
Es gibt viele Gründe eine Subdomain anzulegen. Seien sie gerechtfertigt oder auch nicht, werden sie für Blogs, Ticketsysteme, ein Extranet oder auch für CDNs (Content Delivery Network) gerne genutzt.
Wir leben in Zeiten, in denen Dein Server eigentlich längst mit HTTP2 laufen sollte und es für HTTP1.1 nur wenige Ausreden von Deinem Systemadministrator geben kann, die ich noch gelten lassen würde. Subdomains sind für CDNs in der Regel kontraproduktiv, da der erneute Verbindungsaufbau zum neuen Server den Ladevorgang eher ausbremst, anstatt hilfreich zu sein.
Dazu kommen weitere Punkte, die Du bei Subdomains beachten solltest. Zum Beispiel die Einrichtung von so genannten Wildcard-Subdomains (*.meinedomain.tld). Diese Art der Subdomains führt dazu, dass egal, was der Benutzer vor .meinedomain.tld eingibt, zu einer bestimmten IP-Adresse aufgelöst wird. Diese Konfiguration sehe ich eher als problematisch an, denn hier müssen wir Folgendes beachten:
Wir müssen die Subdomains im Blick behalten, für alle benötigten Subdomains muss ein virtueller Server die richtige Website ausliefern und für jegliche andere (nicht gewollten Subdomains) muss eine entsprechende 301-Weiterleitung eingerichtet sein, um unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden.
Denken wir z.B. einmal daran, dass eine solche Weiterleitung fehlt und alle nicht benötigten Subdomains auf unserem eigentlichen Onlineshop auflösen. Ich kann unseren Onlineshop also unter meinedomain.tld und auch www.meinedomain.tld genauso wie test123.meinedomain.tld aufrufen. In jedem Fall wird der Inhalt mit dem Statuscode 200 (OK) ausgeliefert. Geschieht dies, so erzeugen wir Potenzial für Duplicate Content und Dir nicht so positiv zugewandte Personen könnten versuchen, die Inhalte unter einer Subdomain wie mist-kauft-man-bei.meinedomain.tld oder anderen kreativen Subdomains zum Ranken zu bekommen, in dem sie einfach Links auf solche Inhalte setzen und Google verwirren.
Um der Wildcard-Problematik zu entkommen, empfehle ich Dir stattdessen, mit den Domain-Records im DNS eine Art Inventar der Subdomains zu haben. Neue Subdomains werden klassisch in der IT "beantragt" und nur solche Subdomains werden dann auch zu einer IP-Adresse aufgelöst. Wir SEOs können so nicht mehr von Subdomains überrascht werden und kennen das Portfolio unserer Domain.
Also, alles paletti sollte man annehmen, oder? Nicht ganz, denn auch in diesem Fall müssen wir die Subdomains im Blick behalten. Subdomains, für die es nach einem Relaunch keine Inhalte mehr gibt und auch kein Webserver mehr antwortet, darf es so nicht geben. In so einem Fall sollte eine Subdomain so konfiguriert werden, dass es für wichtige URLs noch sinnvolle 301-Weiterleitungen gibt oder die Subdomain gelöscht wird.
In meinem Beispiel wurde über 4. Mio. Mal in einem Zeitraum von 3 Monaten versucht, die robots.txt einer Subdomain abzurufen, was jedoch nicht gelang, da die Subdomain auf eine IP-Adresse zeigte, auf dessen Server kein Webserver mehr ausgeführt wurde. Kurz vor Weihnachten wurde die Subdomain gelöscht, da es auf dieser keine wichtigen URLs mehr gab, die weitergeleitet werden konnten.

Wie wir sehen, bestanden fast 100% der Anfragen von Google darin, die robots.txt- Datei abzurufen.

Und über den Tag verteilt wurde zwischen 32.000 und 72.000 Mal versucht, die robots.txt abzurufen.

Dies summiert sich in drei Monaten locker auf über 4 Mio. Requests, die Google nicht verarbeiten kann, da der Server nicht mehr antwortet. All dies sind unnötige Crawl Requests, die dazu führen, dass unnötig Energie verbraucht wird, aber auch dazu führen kann, dass andere – wichtigere – Dinge nicht gecrawlt werden.
Fazit
Subdomains machen von Fall zu Fall noch Sinn, gerade wenn CMS oder CMS vom Shop-System voneinander getrennt gehostet werden sollen. Als alter Admin rate ich meist sogar dazu, da es gleich sehr viele Kompatibilitätsprobleme und Wechselwirkungen zwischen den Systemen erst gar nicht entstehen lässt. Denn sehr viele Probleme mit Software- und Systembibliotheken treten dann auf, wenn CMS A ein Update erfordert, Shop-System B aber noch nicht mit den neuesten Bibliotheken umgehen kann. Daher gilt auch hier „Es kommt drauf an" und eine pauschale Aussage kann es nicht geben. Nur der Hinweis, dass wir SEOs bei Subdomains lieber ein oder zweimal mehr hinschauen sollten.