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Von rechts nach links. Das wünschen wir uns nicht nur im politischen Kontext oder wenn wir mit Beyoncé mitsingen. Auch beim Konfigurieren unserer Redirects kann uns dieser Ansatz helfen, unnötige Serverlast, Ladezeit und CO2-Ausstoß zu vermeiden. Dazu will ich Dir drei Artikel und ein Tool von Daniel Morrell vorstellen, damit es Dir nicht so geht wie aktuell den Kollegen von jaques.de.

Aber von vorn.

Duplicate Content vermeiden

Als SEOs ist uns daran gelegen, technische Dubletten von Seiten (Duplicate Content) zu vermeiden. Hinter einer URL mit oder ohne www, mit oder ohne das "s" nach "http", mit oder ohne Schrägstrich am Ende verbirgt sich häufig der identische Inhalt. Wir wollen aber sichergehen, dass sowohl Menschen als auch Suchmaschinen pro Inhalt genau ein HTML-Dokument mit genau einer eindeutigen URL ausgeliefert bekommen.

Übrigens, direkt nach dem Domainnamen macht es für Google keinen Unterschied, ob noch ein Schrägstrich am Ende (Trailing Slash) steht oder nicht. In diesem Tweet klärt John Müller über die Feinheiten auf:

A) http://www.example.com/
B) http://www.example.com
C) https://www.example.com/
D) https://www.example.com
E) https://example.com/
F) https://example.com/fish
G) https://example.com/fish/
Trailing slash on hostnames don't matter: A = B, C = D
Different protocols & hostnames do matter: A is not C, C is not E
Trailing slash on path/file does matter: F is not G
John Müller https://twitter.com/JohnMu/status/943076424130363392

Um zu garantieren, dass aus dem Blumenstrauß an URL-Varianten zielsicher immer nur die eine gewünschte im Browser ausgeliefert wird, wollen wir alle anderen Varianten per 301-Redirect auf die gewünschte weiterleiten.

Am besten schon in den Server-Settings

Angaben in der .htaccess-Datei werden nacheinander abgearbeitet. Je mehr da drin steht, desto langsamer lädt die Website, wenn sie vom Server angefragt wird.

Daniel Morrell plädiert deshalb dafür, die Redirects schon in den Server-Einstellungen einzurichten, sofern wir Zugriff auf die Main Server Configuration File (meist httpd.conf auf einem Apache Server) haben.

Andernfalls via .htaccess

Ohne Zugriff auf die Server-Settings bleibt uns in der Regel die .htaccess-Datei. Damit wir mit Blick auf die Anzahl an Serveranfragen, Ladezeiten und CO2 möglichst effizient vorgehen, sollten wir beim Schreiben der Weiterleitungsregeln von rechts nach links prüfen, ob sie greifen soll:

  • Erst auf den Trailing Slash prüfen,
  • dann auf die www-Subdomain,
  • und als letztes nach dem sicheren Übertragungsprotokoll HTTPS

"The right way is to make the .htaccess check for the / then check for www. and https://. If any of our desired URL parameters are incorrect we use a single RewriteRule to change the URL. This method results in only one 301 redirect" - Daniel Morell in "How to force https, www and a trailing slash with one redirect"

Für das konkrete Schreiben der Rewrite Rules liefert Daniel nicht nur Argumente und passende Code-Beispiele, sondern gleich noch den .htaccess Redirect Generator mit.

Aber Achtung: HSTS und Subdomains vertragen sich nicht mit der eleganten "Ein-Redirect-Methode"

Wenn Du eine Subdomain (zum Beispiel mit www.) hast und die HTTP Strict Transport Security (HSTS) umsetzen möchtest, sind mindestens zwei Redirect-Schritte notwendig. Die HSTS-Preload-Liste umfasst nur Domains ohne Subdomain (also nur example.com, nicht www.example.com).

Zudem ziehen über die Preload-Liste nur Domains, die von HTTP auf HTTPS auf demselben Host weiterleiten. Das schließt aus, dass wir in einem Schritt von http://example.com auf https://www.example.com weiterleiten. Denn von ohne auf mit "www" bedeutet, dass wir den Host wechseln.

Mehr Details gibt Daniel auch dazu im Artikel "How to configure HSTS on www and other subdomains".

Tolle Ressourcen, um beim Redirect-Konzept vor allem bei Migrationen den Umwelt-, Server- und Nutzungs-schonendsten Weg einzuschlagen. Danke Daniel!

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