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Neulich hatte ich ja schon über den Wartungsmodus in Shopware berichtet und schon wurde ich im nächsten Kundenprojekt und Shopsystem auf ein krasses Verhalten des Shops aufmerksam!

Aber los geht's! Wir wechseln zum allseits beliebten Shopify.

Handling & Status Code von nicht mehr existierenden paginierten Collection-Pages

Wir stellen uns folgendes Szenario vor:

  • In Deinem Onlineshop ist so einiges los. Täglich kommen neue Produkte in Deinen Shop, andere Produkte werden abverkauft und verlassen Deinen Shop für immer.

  • Dabei ist auch eine Menge auf den jeweiligen Produktkategorien los und mit dem Löschen von Produkten werden es ab und zu auch weniger Produkte in einer Kategorie. Bis hierhin konntest Du mir folgen? Sehr gut, weiter geht es!

  • Ab und zu passiert es dann, dass weniger Produkte auch weniger paginierte Seiten in einer Kategorie erzeugen, ist ja klar, denn Produkte, die es nicht mehr gibt, werden auch nicht mehr in einer Kategorie gelistet.

  • Ebenfalls könnte es passieren, dass Du mehr Produkte pro Seite anzeigen möchtest. In diesem Fall würde es schlagartig weniger Seiten in den betroffenen Kategorien geben.

Bisher hat also die URL (oder URLs) "mein-shop.de/collections/produkte?page=23" gegeben – und nun auf einmal nicht mehr, da wir die Produktanzahl pro Seite erhöht haben.Bisher hat also die URL (oder URLs) "mein-shop.de/collections/produkte?page=23" gegeben – und nun auf einmal nicht mehr, da wir die Produktanzahl pro Seite erhöht haben.

Es wäre aber auch denkbar, dass eine fremde Website auf paginierten Seiten meines Shops verlinkt, die nicht existieren. Warum sollte eine Website dies tun? Ein Schelm, der da etwas Böses denkt, aber mit so einer Technik könnte ein Angreifer versuchen, die Verarbeitungs-Warteschlange in Suchmaschinen für meinen Shop zu überfluten. Google müsste dann erst einmal jegliche paginierten Seiten verarbeiten, um festzustellen, dass diese unwichtig sind.

Aber wie sollte nun ein Shop mit den nicht mehr existierenden URLs umgehen?

  • Die Seiten existieren aktuell nicht mehr

  • Sie könnten es rein theoretisch jederzeit wieder, wenn das Inventar in der Kategorie wieder umfangreicher wird

  • Aber in den Indizes der Suchmaschinen möchten wir diese Seiten eigentlich eh nicht haben.

Passable Lösungen könnten hier das Senden eines 404 Status-Codes oder eine 30X-Weiterleitung auf die letzte existierende Seite in der Paginierung sein.

Aber wie geht nun Shopify mit diesem Thema um?

Shopify liefert für jede paginierte Seite zwischen Seite 2 bis n eine valide, aber möglicherweise leere Kategorie-(Collection-) Seite mit dem Status-Code "200 Ok" und in den von mir getesteten Shops zusätzlich ein selbstreferenzierendes Canonical-Tag. Somit ist dies eine Steilvorlage zur Erzeugung von unendlich vielen URLs mit "Duplicate-Content" und/oder "Thin-Content", die Google als Soft-404 klassifizieren muss.

Um zu zeigen, dass dieses Verhalten wirklich jeden Shopify-Shop betrifft, habe ich mir willkürlich einen Shop ausgesucht. Als Beispiel zeige ich es in einer Kategorie des Shops von SpaceX. Die Kategorie "Men's Shirts" beinhaltet eine begrenzte Anzahl an Produkten und ist so aufgebaut, dass eine Paginierung nicht benötigt wird (https://shop.spacex.com/collections/mens-shirts), dennoch lässt sich eine Paginierung abrufen (https://shop.spacex.com/collections/mens-shirts?page=867).

Leere paginierte Collection-Page im Shopify-Shop, anhand der URL ist erkennbar, dass es sich um Seite 867 der Kategorie handelt

Problematisch ist daran Folgendes: Bei Shops mit größeren Sortimenten führen Änderungen an der Anzahl an Produkten pro Kategorie oder ein Linkspam-Angriff von außen dazu, dass die Verarbeitungswarteschlange von Google unnötig gespammt und so die Indexierung Deines Shops torpediert wird.

Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, dass ich das Verhalten in allen von mir getesteten Shopify-Shops reproduzieren konnte und es anscheinend nicht auf ein Theme, eine App oder die Implementierung einer einzelnen Agentur oder Person zurückzuführen ist.

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