Bewegung kann cool sein - besonders wenn es um kreative Wege des digitalen Storytellings geht. Dabei kann eine Geschichte nach und nach aufgebaut werden, um die emotionale Botschaft besser zu transportieren. Die Online-Plattform vg.no hat beispielsweise im Februar 2019 anschaulich die Geschichte des kürzlich viral gegangenen Tinder-Schwindlers erzählt:
Dabei werden verschiedene Elemente beim Scrollen nachgeladen und so nach und nach die Ereignisse geschildert. Diese Form des Storytellings ist als Scrollytelling bekannt. Eigentlich ziemlich fancy oder?
Naja, it depends. Zum einen ist eine solche Darstellung natürlich mit höheren Ladezeiten verbunden als ein einfaches HTML. Zum Anderen ist Scrollytelling nicht barrierefrei.
In der Newsletter Ausgabe Fake News in Deinem Postfach%20kein%20Rankingfaktor%20%F0%9F%8F%97%EF%B8%8F) habe ich Dir bereits erzählt, warum die Barrierefreiheit auf Websites so wichtig ist. Meryl Evans geht in ihrem Artikel "Why Motion on Websites and Digital Content Is a Problem" darauf ein, warum insbesondere Bewegung ein Problem sein kann. Vielleicht ist es Dir selbst schon aufgefallen - mein GIF über den Tinder-Schwindler läuft in Endlosschleife immer wieder ab - das nervt oder? 🙃
Einige Menschen nervt ein solches Feature nicht nur, es bereitet ihnen körperliche Probleme. Von ebensolchen berichtet Meryl Evans in ihrem Artikel. Als Person mit einer Hörbehinderung hat sie schon ihr ganzes Leben mit Problemen mit dem Gleichgewicht zu kämpfen. Durch Bewegungen können bei Menschen mit Beeinträchtigungen beim Gleichgewicht oder anderen Erkrankungen wie beispielsweise Epilepsie Krampfanfälle, Migräne und Schwindel aufgelöst werden.
Das heißt nicht, dass Du zwangsläufig auf visuelle Bewegung verzichten musst! Aber Du kannst diese reduzieren, indem Videos, GIFs und andere sich bewegende Objekte nicht automatisch abgespielt werden. Einige Plattformen wie Twitter oder Facebook haben dieses Feature schon (allerdings nicht in den Kommentaren). Außerdem ist es möglich, in einigen Handy-Betriebseinstellungen "Bewegung reduzieren" auszuwählen.
Sofern Du sich automatisch bewegende Inhalte auf Deiner Website hast, denke doch darüber nach, ob Du nicht Deinen Teil zu einem besseren und zugänglichen Nutzererlebnis für alle beitragen möchtest. Reduziere Bewegung für positive Emotionen bei all Deinen Usern! 🫶
Du bist noch auf der Suche nach weiteren kreativen Content-Formaten? Dann hat Mark Heywinkel eine coole Übersicht seiner Perlen des digitalen Storytellings für Dich.
Disclaimer: Ich gebe Dir allerdings keine Gewähr, dass die Formate auch SEO-kompatibel und barrierefrei sind 😉