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... und bis auf die Grundfeste niederbrennen. Das scheint Elon Musk mit Twitter vorzuhaben. Hast Du nicht unter einem digitalen Felsen geschlafen, wirst Du es mitbekommen haben: Aus Twitter soll in Zukunft das vielsagende 'X' werden.

Kosmetisch wurde bereits einiges dafür getan, wie zum Beispiel der Austausch des Logos. Die Domain x.com ist ebenfalls bereit und leitet aktuell per 302 weiter auf Twitter. Auch in der App erstellte Links zum Teilen von Tweets nutzen die X-Domain und leiten dann weiter auf die bisherige Twitter-Domain.

Screenshot aus dem Tool LinkResearchTools, in dem die Weiterleitungskette der Domain x.com zu sehen ist. Die aufgerufene URL https://x.com/ gibt einen Status 302 aus und leitet weiter auf https://twitter.com/. Diese URL liefert dann einen Status Code 200 aus.

Johan schrieb dazu letzte Woche und verwies auf die Erhebungen von Peter Myers bei Moz zum Thema. Der kam auf fast 12 Millionen organische Rankings, von denen fast 8,5 das Wort 'Twitter' enthalten. Dazu kommen Fälle wie zum Beispiel das Keyword 'tw', für das Twitter auf der Position 1 steht und das ebenfalls mit anderen Brands kombinierbar ist. Mit seinen Berechnungen kommt er auf mehr als 18 Millionen Suchen im Monat, die auf Twitter abzielen.

Die kann auch Elon Musk nicht wegwerfen wollen, es sei denn, sein Cage-Fight gegen Mark Zuckerberg verläuft vielleicht ganz mies. Deswegen wird es vermutlich sehr viele Weiterleitungen geben. Spätestens zu diesem Zeitpunkt stellen sich bei jedem SEO die Nackenhaare auf. Du erinnerst Dich vielleicht an mehr oder weniger gut verlaufene Relaunch-Projekte. Doch die Auswirkungen betreffen in diesem Fall nicht nur die Suche oder X selbst.

Auf vielen Seiten werden aktuell Tweets eingebunden. Ob bei Twitterperlen (Was machen die jetzt eigentlich?) oder in unserem Wingmen-Newsletter. Sollten diese alle weitergeleitet werden, ist das Netz um zig Millionen Weiterleitungen reicher. Jono Alderson traf es ganz gut mit seiner Aussage:

"The X redirect is going to add so much overhead to loading existing embedded tweets. Nasty."

Jono Alderson auf Twitter

Es sind also nicht nur weitere URLs im Netz unterwegs. Die entstehenden Weiterleitungen belasten in Zukunft auch den Ladeprozess aller Seiten mit eingebetteten Tweets, die dann auf die X-Posts geführt werden. Insbesondere Publisher, welche das Portal in ihren Artikeln regelmäßig referenziert haben, dürften betroffen sein.

Für die Ladezeiten nicht relevant, aber trotzdem erwähnenswert: Autorenseiten, welche die verschiedenen Social-Media-Profile verlinken, werden dann auf eine Weiterleitung treffen.

Als Idealist wäre es schön, wenn wir nicht mehr Weiterleitungen produzieren und diese Links bei einer Umstellung dann auch entsprechend anpassen. Auch wenn dabei ein wenig die Vibes aufkommen, als wäre man umgezogen und müsste überall seine Adresse ändern. Da fragt man sich doch glatt, wieso es nicht einfach hätte Twitter bleiben können. Wir sind jedenfalls gespannt, wann die Migration stattfindet und welche Auswirkungen sie mit sich bringt – positiv wie negativ.

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