Das neue Google Analytics 4 (GA4) wird viel kritisiert. Und häufig zu Recht. Wer die vielen Berichte aus Universal Analytics (UA) kennt und nutzt, für den ist die Auswertungsoberfläche erst einmal ein Rückschritt, auch wenn sie flexibler ist.
Meine persönliche Meinung ist, dass der Schritt aus der Betaphase zum “fertigen” Produkt letztes Jahr stattfand, weil für die eigentliche Betaphase nicht genügend Nutzer dabei waren. Durch diverse Bugs in der Auswertungsoberfläche und die nur schleppende Integration von wichtigen Funktionen (Stichwort Referrer Ausschlussliste) fühle ich mich da bestätigt. Aber warum hat Google dieses Google Analytics 4 überhaupt gemacht? Und wieso müssen Website-Betreiber jetzt umstellen? Weil das zugrunde liegende Datenmodell in UA nicht mehr zeitgemäß ist.
Mike Sullivan von Analytics Edge hat den zentralen Unterschied zwischen GA4 und UA dargestellt. UA ist zu unflexibel und denkt primär in Sessions und Page Views. Das sind Konzepte, die für moderne Websites und die mobile Nutzung des Internets zwar nicht verschwunden sind, aber nicht mehr die zentrale Rolle haben, die sie einmal hatten. GA4 ist von Grund auf flexibler. Ein Page View ist nur noch ein Event unter vielen und Sessions werden zwar noch gezählt, aber bilden nicht mehr die Basis der Datenstruktur. Durch diese Flexibilität kann GA4 nicht nur die moderne Nutzung von Webseiten und Apps besser abbilden, sondern ist auch flexibel genug, um sich mit neuen Anforderungen fortzuentwickeln.
Aktuell fühlt sich die Auswertungsoberfläche noch unhandlich an, aber auch diese ist auf Flexibilität ausgerichtet und für die Standardfragestellungen wird es mit der Zeit passende Reports geben (oder auch nicht Du kannst sie mit dem Analyse Tool selbst bauen).