Dank künstlicher Intelligenz ist es mittlerweile leichter denn je, Artikel und Inhalte am Fließband zu erstellen. Was früher eine 5-köpfige Abteilung von Texterinnen und Schreibern den Tag über auf der Tastatur runterklackern musste, übernimmt heutzutage in vielen Unternehmen der Praktikant oder die Werkstudentin mit einer vorgefertigten Liste Prompts. Texte am Fließband, wie in der Industrie. Höher, schneller, weiter.
Die Folge: Jede Menge (allenfalls) mittelmäßiger Inhalte, die im Grunde alle gleich klingen. Die Schlaflektüre von heute. Und ja, inzwischen klingen die Texte aus Tools wie ChatGPT und Gemini tatsächlich teilweise besser als die von Menschenhand. Und doch gibt es eines, was ihnen fehlt: Die Einzigartigkeit!
Klar. Wenn Du Dich im Grunde nur aus einem bereits bestehenden Pool an Inhalten bedienen kannst, wird es schwer, etwas uniques zu zaubern. Aber gerade darauf kommt es heutzutage an.
Nichts sagt deutlicher "Meine Kundinnen und Kunden sind mir egal" als so ein Text auf Deiner Website.
Aber wie schafft man es, sich von dieser Flut an "eigentlich ganz guten" Inhalten abzuheben und einzigartig zu sein? Beginnen wir am besten erst einmal mit der Frage, was einzigartige Inhalte ĂĽberhaupt ausmacht. Und passend dazu dann, wie man solche Inhalte erstellt.
Die Suche nach dem Unique-Corn
Grundsätzlich handelt es sich bei einzigartigen Inhalte erst einmal um Material, das anders ist als das, was bereits existiert. Sei es eine anschauliche Grafik bei einem Thema, das bisher von Textwänden dominiert wird! Oder Du führst ein kurzes Interview mit Expertinnen oder Fachmännern aus Deiner Nische. Mit einer kleinen persönlichen Anekdote dazu. Kein simples Umformulieren oder 1:1 Wiedergeben hundert mal durchgekauter Themen also. So weit, so logisch. Also eigentlich...
In der Realität sehen die SERPs allerdings trotzdem alle gleich aus. Und wieso auch nicht? Aktuell reicht es ja (noch), mit Content dieser Art zu ranken. Außerdem orientieren wir uns gerne am Rest der Herde, was einerseits natürlich sinnvoll und nachvollziehbar ist, auf der anderen Seite aber den Tod der Kreativität und Einzigartigkeit darstellt.
First Hand Experience
Bleibt natĂĽrlich noch die Frage, wie man das konkret umgesetzt bekommt. Was immer geht, sind Erfahrungen aus erster Hand. Das findet auch Google super, wie der Erfolg von Reddit in der Google Suche zeigt und auch eine Studie von Cyrus Shepard andeutet.
Und sei es erst einmal nur die Erkenntnis, dass sich der Knopf zum Anschalten Deines neuen Mixers "manchmal so komisch klemmt". Banal? Sicher! Aber schon doppelt so wertvoll wie ein Artikel, der Dir in drei Abschnitten stumpf die Produktdetails aufzählt. So schön es auch formuliert sein mag...
Details und Tiefe
Womit wir auch schon beim nächsten Bereich sind: Details! KI-Texte neigen nämlich dazu, oberflächlich zu sein. Gerade wenn Dein Prompt nur aus einem Satz besteht und Du selbst auch keinen blassen Dunst von dem Thema hast, um den Prompt entsprechend zu verfeinern.
Das Endergebnis? Texte, die stärker in den Augen brennen als Zitronensaft (ohne hiermit tatsächliche Erfahrung aus erster Hand zu haben). Darum picke Dir ein paar ausgewählte Details heraus, auf die Du dann näher eingehst. Oder noch einmal etwas weiter formuliert: Gehe in die Tiefe, nicht in die Breite. Statt eines allgemeinen Artikels über Ernährung und Gesundheit, schreib doch lieber etwas über die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren für die Herzgesundheit. Oder picke in dem Artikel zumindest ein paar ausgewählte Speisen heraus, auf die Du besonders eingehst: Nimm beispielsweise "die Birne", nicht einfach nur "das Obst" im Allgemeinen!
Das lässt sich sowohl auf einzelne Artikel übertragen als auch auf den Marketing Funnel, denn auch hier gilt: Konzentriere Dich lieber auf Middle of the Funnel und Bottom of the Funnel Themen. Also solche, die KI wie AI Overview idealerweise nicht abdecken wird oder kann.
Perspektiven und Charakter
Interessante Perspektiven sind auch eine wunderbare Möglichkeit, sich vom Rest der Herde abzugrenzen. Konkret bedeutet das, dass Du Deinen Nutzerinnen oder Nutzern Einblicke oder Perspektiven eröffnest, die Deine Konkurrenz nicht bietet.
Oder zumindest nicht in dem Maß, in dem Du es kannst. Etwas ungewöhnliches. Sei es eine kontroverse Meinung zu einem Thema, ein spezieller Schreibstil oder auch nur eine persönliche Vorliebe: Das macht den Unterschied.
Hierzu finde ich ein Zitat von Andy Crestodina sehr passend:
"It's very easy to differentiate content from AI, because you are human. Here are three simple ways: Take a stand, because AI has no opinions. Collaborate, because AI has no friends. Record yourself, because AI has no face."
Die Extrameile gehen
FĂĽr Einzigartigkeit musst Du das Rad nicht neu erfinden. Oft genĂĽgt schon die Extrameile, um den entscheidenden Unterschied zu machen.
Wie wäre es beispielsweise mit einer kleinen Umfrage, deren Ergebnis Du anschließend in einem Beitrag auswertest. Selbst wenn Du bloß zehn Antworten bekommst: Es ist mit Sicherheit schon mehr als das, was Deine Konkurrenz mit dem KI-Text und dem Bild des sechsfingrigen Mannes auf die Beine gestellt hat.
Oder Du erstellst zu einem Thema eine passende Infografik. Kann das jeder machen? Klar. Macht es jeder? Nope. Denn die Extrameile kostet schlieĂźlich... Zeit, MĂĽhe und Gehirnleistung. Und wer will die schon investieren?
Ein paar Worte zum Schluss
Du merkst (hoffentlich): So kompliziert ist es nicht, sich von der KI-Masse abzuheben. Es können schon kleine Nuancen sein, die den Unterschied machen und echten Mehrwert liefern können.
Wichtig ist (und bleibt) letztlich, trotzdem noch ein wenig Aufwand in den eigenen Content zu stecken. Gerade jetzt, wo viele schon die FĂĽĂźe hochlegen und sich denken: KI regelt schon.
Heißt das, dass Du künstliche Intelligenz gar nicht nutzen solltest? Nope. Als Unterstützung bei der Erstellung und Optimierung von Content ist KI Gold wert. Aber am Ende sie ist eben keine kreative Schöpferin, sondern ein Programm, das bereits bestehenden Content neu zusammenklatscht und dann mit einer Schleife verziert.