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Geschäftsführender Gesellschafter

Bastian Grimm hat die Keynote auf der SEOkomm gehalten. Ein schöner, zügiger Rundgang durch die Entwicklungen der letzten 18 Monate und mögliche Zukünfte.

Zu Beginn hat Basti das getan, was ein guter Keynote-Speaker machen muss: Einmal alles in Frage stellen und provozieren:

Drei Hypothesen - "Was wäre, wenn..."

  1. Tech-SEO keine Rolle mehr spielt?

  2. Content kein Alleinstellungsmerkmal mehr ist?

  3. Links nicht mehr ausschlaggebend sind?

Unverkennbar: Die SERP wird bunter und interaktiver. Bilder, Sidebar, Continuous Scrolling, Query Refinements, Integrationen und so weiter. Gleichzeitig muss Google die Qualität hochhalten und Werbung machen.

"(...) We realise that some contexts are more prone to the propagation of disinformation than others (...) To reduce the visibility of this type of content, we have designed our systems to prefer authority over factors like recency or exact word matches while a crisis is developing."

Auffällig ist: Anzahl und Komplexität der Updates steigt und, dass wir einzelne Faktoren nicht mehr isolieren können.

Die richtige Frage ist: Warum steigt die Frequenz? Das liegt vor allem an den Fortschritten Googles im Machine Learning.

Learning To Rank-Algorithmen haben sich deutlich weiter entwickelt. Google kann jetzt nicht nur mehrere unterschiedliche Algorithmen kombinieren. Sondern auch deutlich schneller Änderungen in Prototypen übersetzen und implementieren. Mit GUMS werden diese Prototypen und Änderungen für Menschen nachvollziehbar. Das ermöglicht insgesamt eine größere Frequenz von Änderungen am Re-Ranking-System.

Woran können wir SEOs uns also orientieren?

Intent wird wichtiger. Also das Warum hinter der Suchanfrage von Usern. Denn nur, wenn unsere Seiten Googles Kunden weiterhelfen sind unsere Ziele und Googles identisch.

Bastians Lese-Empfehlung: Artikel unseres Freundes Kevin Indig zum Thema Intent.

EAT ist entscheidend. Denn wenn wir die Inhalte und Experience haben, die User wollen, dann müssen uns die User nur noch vertrauen.

Klar ist dabei: Es macht keinen Sinn Dr. unter einen Artikel zu schreiben, der nicht an sich expertig klingt und wirkt. Google gibt sich viel Mühe den richtigen Content-Abschnitt für User zu identifizieren und auf der Basis Re-Rankings vorzunehmen.

Wir können davon ausgehen, dass Google unterschiedliche Modelle für bestimmte Themenbereiche benutzt. Damit könnte beispielsweise die Wissenschaftlichkeit von medizinischen Artikeln ausgewertet werden.

Auch verwandt mit der Frage nach Vertrauen: „About this result" ist seit dem Rollout vor 6 Monaten ca. 400 Mio. Mal benutzt worden. Google zeigt hier jetzt die ersten drei Zeilen der Wikipedia-Seite der Domain an (wenn es eine gibt). Solltest Du also auf Wikipedia eine Seite haben, dann solltest Du Dir die ersten drei Sätze in Vorbereitung auf den Rollout in Deutschland anschauen.

Wie könnte die Zukunft von Google aussehen?

Bastian hat dann geschildert, wohin die Reise in Zukunft aus seiner Sicht gehen könnte

  1. Google wird komplett automatisiertes Recommender System ohne klassische Suchanfragen bauen auf Basis von Nutzungshistorie, Ähnlichkeit, Machine Learning und Ähnlichem. Diese Systeme werden immer besser, beispielsweise RecSim.

  2. Damit wird der Weg von einer isolierten Suchanfrage hin zu einer Search Journey deutlich einfacher. Google wird den Kontext (vorherige Suchen) stärker in das Ranking einbeziehen können.

  3. Google MUM überwindet Sprach- und Format-Barrieren. Die wachsenden (und qualitativ besseren) Trainingsdaten helfen Algorithmen besser zu werden.

Was heißt das für SEO?

Tech SEO wird anders werden

  • Mit Edge SEO Einschränkungen des Systems umgehen und mehr Geschwindigkeit für SEO-Umsetzungen entwickeln.

  • Mit Signed Exchanges: Statische Inhalte aus den Suchergebnissen vorladen (wie AMP nur ohne das HTML-Framework). In Cloudflare gibt es dafür eine One Click Lösung.

  • User Agent Client Hints: Mit Client Hints API können Infos über den User-Agent vom Browser über eine API ausgelesen werden. Googlebot beantwortet entsprechende Anfragen bereits.

Tech SEO wird mehr testen müssen.

Content SEO wird automatisieren

Im Midtail oder Longtail wird immer mehr Content automatisiert erstellt werden. Zwar ist das im Deutschen nicht einfach, aber oft ist schon eine Vorbereitung, die nur nacheditiert werden muss möglich und beschleunigt den Prozess. Jarvis oder Frase kann man aber je nach Use-Case schon verwenden um beispielsweise Descriptions texten zu lassen.

Qualität ist jetzt schon wichtig, wird aber noch relevanter.

Passend dazu: Seit dem Wochenende ist GPT-3 ohne Wartezeit für alle verfügbar.

Bastians Tipps:

  • Fokussiere Dich bei jedem Artikel auf maximale Informationsvermittlung

  • Setze auf Vielfalt und Thought Leadership (Gegendarstellungen, persönliche Geschichten, Branchenanalysen, Aufbau von Netzwerken und datengetriebenes Storytelling)

  • Teile die gleichen Informationen, aber kreiere ein neues Erlebnis

Fazit

Die Suche wird also durch KI verändert. Das Ziel ist "User Experience and Satisfaction". Google versucht dabei immer dabei zu sein (bspw. Google Chrome Cart).

Seiner Meinung nach können wir uns darauf einstellen, dass wir in den nächsten Monaten 5 Dinge beobachten werden:

  1. Noch mehr Entitäten und Structured Data

  2. Etablierung von Chrome als Betriebssystem

  3. Höherer Wettbewerb durch MUM

  4. Fokus auf aufgabenbasierte „klassische" Suche

  5. „Jetzt kaufen" Button in den Suchergebnissen innerhalb der nächsten 12 Monate

Wir werden sehen, was wir davon sehen werden. 

Was meinst Du? Welche der 5 Prognosen tritt als erstes ein? Und welche überhaupt nicht?

Geschäftsführender Gesellschafter

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