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Es ist exakt 15.33 am Freitag als wir diese Mail-Benachrichtigung von Ryte bekommt. Es geht dabei um einen Kunden dem wir vor zwei Jahren beim Umzug von der .de-Domain auf .com unterstützt haben.

Betreff: Änderung der Robots.txt für Domain.de

https://www.domain.de/robots.txt hat das Redirect-Ziel geändert:

Alt: 

Location: https://www.domain.com/de-de/?utm_source=domain.de

Neu:

Location: https://www.domain.com/en-de/?utm_source=domain.nl

Wir sind fast vom Stuhl gefallen.

Was lief hier vorher schon falsch?

  1. Die Robots.txt sollte idealerweise von der catch-all-Redirect-Regel ausgenommen sein und eine Robots.txt bereitstellen, die explizit das Crawling von domain.de erlaubt, um das Crawling der Redirects sicherzustellen

  2. Schon vorher ging der Redirect mit einem utm_source=parameter auf die neue Domain. Das erschwert Google die Verarbeitung der Weiterleitung. Denn Google muss dann nicht nur die Weiterleitung verarbeiten, sondern auch das Canonical von mit Parameter auf ohne Parameter. Die Identifizierung der Original-URL fällt schwerer. Unter Umständen ranked Google weiter die .de statt der .com

  3. Durch den UTM-Parameter werden im Zweifel Sessions mehrfach gezählt. Die zusätzliche UTM-Angabe überschreibt dabei den Referrer und es gehen Reporting-Informationen verloren: Die Weiterleitung führt zu einer Überbewertung der alten Domain im Reporting

Was läuft jetzt noch falscher?

  1. Der Redirect zeigt nicht mehr auf /de-de/, sondern auf /de-en/. Die deutschen Inhalte werden auf die englische Variante weitergeleitet. Das führt zu einer weiteren Schwächung der Redirects, denn jetzt sind die Inhalte der alten Domain nicht mehr identisch mit denen der neuen Domain

  2. Die Änderung der Redirects kann grundsätzlich führt dazu, dass Google die alten URL-Gruppen auflösen und neu bilden muss. Das kann zu einer kompletten Entwertung der Redirects führen

  3. Die utm_source wurde von .de auf .nl geändert. Damit werden im Reporting die Besuche von .de den Kollegen aus den Niederlande gutgeschrieben. Das führt zu falschen Analysen. Denn natürlich wird man als Erstes untersuchen, warum die .nl jetzt auf die .com/de-en/ weiterleitet. Und dort das Problem an der falschen Stelle suchen

  4. Die Kollegen aus den Niederlande haben im Reporting ein deutliches Plus. Ein klassischer Reportingfehler

  5. User aus Deutschland werden jetzt grundsätzlich zu englisch-sprachigen Seite weitergeleitet. Dadurch sinken Conversions

  6. Im Zuge der Umstellung wurden 1:1 Redirects durch die Catch-All-Redirect Regel ersetzt. Viele ehemals gültige Redirects führen jetzt auf die Startseite

Wisst Ihr, warum kleine Fehler mit großer Wirkung immer an einem Freitag Nachmittag live gestellt werden?

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