„90% Deines Contents ist Schrott"
Also ganz so hat Irene Michl das nicht gesagt. Aber sie meinte schon, dass sie die 10:30:60-Verteilung regelmäßig sieht.
Doch der Reihe nach. Irene hat auf den #oxd einen Vortrag gehalten: „Website aufräumen".
Im Vortrag hat sie uns durch ihren Prozess geführt:
-
Wie auditiere ich Inhalte?
-
Was mache ich nach dem Audit?
-
Womit muss ich rechnen?
Der Audit fängt logischerweise bei technischen Problemen (Weiterleitungen, Fehler, Duplikate) an und geht dann ins Inhaltliche:
-
Was liest niemand, auch wenn es Usern angeboten wird?
-
Was ist nicht mehr aktuell?
-
Welcher Content targeted die Zielgruppe nicht sauber? Entspricht der Content den Eigenschaften der Ziel-Persona in Bezug auf Humor, Preis, Glaubwürdigkeit, etc.? → Erzeugt es Resonanz?
-
Konvertiert der Inhalt?
-
Reicht eine Überarbeitung der Darstellung, um den Content attraktiver zu machen? Oder braucht es tatsächlich eine sprachliche oder gar inhaltliche Überarbeitung?
Diese Punkte sind aber eigentlich nur die Einleitung zum Großreinemachen. Quasi das Platzschaffen vor dem Staubsauger und Wischmop.
Nach diesen Quickies braucht es nämlich einen strukturierten Prozess:
-
Überblick verschaffen (Resultat oft: „Wir haben ja viel mehr Seiten, als wir dachten!")
-
Ziel des Audits definieren
-
Bewertungskriterien (Ok, Mittel, Schlecht)
-
Tipp: Umfang und Zeitrahmen vorher definieren (lieber klein anfangen)
-
Quantitatives und qualitatives Audit, nicht nur Zahlen jonglieren
-
Handlungen ableiten
-
Bewusst neue Inhalte schaffen, die nicht so schnell wieder aufgeräumt werden müssen
Und dann das Ganze nochmal von vorn.
Ich hab mich in dem Vortrag sehr Zuhause gefühlt. In meinem Vortrag zu interner Verlinkung hatte ich am Folgetag auch auf unser Content Framework verwiesen.
Und auch zur Löschung haben wir schon mal intensiver etwas geschrieben (aus einem etwas technischeren Blickwinkel).
Ich fand' den Vortrag sehr gelungen.
Meine drei Lieblingspunkte, die ich herausgehört und mitgenommen habe (ohne, dass Irene das zwangsweise so gesagt hat):
-
In einem Content-Audit sollte man den Content auch lesen.
-
Klein anfangen und auch zeitliche Grenzen setzen. Das Thema wird schnell unendlich groß.
-
Häufig macht schon eine optische Umgestaltung Deine Inhalte deutlich erfolgreicher.