Vor rund einem Jahr hat Google begonnen, die exakten IP-Addressen, die Googles Crawler verwenden, zu veröffentlichen. Damit können Server-Admins echtes Googlebot crawling und User Agent spoofing ohne Reverse-DNS-Lookups unterscheiden.
Wie Johannes Beus (Sistrix) berichtet, enthält diese IP-Liste nun auch IP-Adressen von außerhalb der USA. Johannes hat auch direkt den Länderzuordnung für dich schon aufgelöst.
Nun wo also die Gefahr gebannt scheint, dass Googlebot versehentlich auch in solche Weiterleitungen läuft und nur Google nur noch die amerikanische Version der Domain zu sehen bekommt, juckt es vermutlich schon wieder einigen übereifrigen Nutzerbevormunder und obsessiven Zwangsweiterleitungsbefürwortern in den Fingern, unschuldige Nutzer wieder gegen ihren Willen auf eine lokale Variante des Inhalts zu verschleppen.
Aber Halt, liebe Geo-Redirect-Fetischisten, nur weil Googlebot nun auch in der Lage ist von außerhalb der USA zu crawlen, bedeutet es nicht, dass sie es auch konsequent tun, oder das Geo-Redirects irgendwie sinnvoller geworden sind;
Diese IP Adressen sind eher für die Umgehung von IP-Blockaden, wie Kenichi Suzuki (bekannt aus Search of the Record) klarstellt:
In addition, it becomes effective only in a condition where access from outside of the country is blocked
Es geht hier um Inhalte, die blockiert werden. Meine Interpretation wäre, dass es Google hier darum geht die Auswirkungen steigender Kontrolle und Blockade von Inhalten im Internet entgegenzuwirken.
Googlebot muss schließlich erstmal erkennen, dass der ausgespielte Inhalt eine Geo-Redirects enthält.
Und auch wenn Googlebot aus verschiedenen Ländern crawled, möchten wir Google nicht unnötig verwirren, wenn wir mal hierhin und mal dorthin weiterleiten (oder noch schlimmer unterschiedliche Sprachinhalte auf derselben URL ausliefern).
Was kann Dir nun diese Information bringen, wenn Du sie nicht nutzen solltest, um Nutzer gegen ihren Willen zu verschleppen?
Nicht viel. Im Optimalfall braucht Google diese IP-Adressen nicht, um Deine Domain zu crawlen. Wenn Du Inhalte und/oder Zielmärkte hast, bei denen das Blocken von Inhalten möglicherweise relevant ist, kann es nicht schaden, Googlebots IP-Adressen im Auge zu behalten. Vielleicht bekommst Du so Hinweise auf entsprechende Probleme, bevor es auf Dein Ranking durchschlägt.
P.S.: Mit meiner Abneigung gegenüber Geo-Redirects stehe ich übrigens nicht alleine da: im Search Of The Records Podcast über Redirects hat Martin Splitt (bei 00:18:13) Geo-Redirects als Paradebeispiel für "redirects that I really don't like" aufgeführt.